Weihnachtsgedanken
Aus dem Roman Vom Schatten ins Licht
Jemand hatte ein Schälchen Weihnachtsplätzchen auf den
Tisch
gestellt. Letztes Jahr Weihnachten hatten Caro und Matea
keine Lust auf Plätzchen.
Meistens sah Caro die Lichterketten und den Glanz durch
eine Tränen verschwommene Wand zerfließen.
Weihnachten kauerte sie in ihrer Lieblingsposition mit dem
Rücken an den Heizkörper, abwesend.
„Caro, iss doch wenigstens ein paar Plätzchen!“
beantwortete sie mit Desinteresse. An den festlich
gedeckten Tisch ließ sie sich widerwillig nieder, stocherte lustlos im
Festessen herum. Die eine oder andere gefüllte Gabel landete eher zufällig in
ihrem Mund und wurde wiedergekäut.
„Caro schmeckts dir nicht?“ Worauf Caro wieder in ihr
Zimmer taumelte, sich in die kratzige Wolldecke wickelte und sachte wie ein
Grashalm im Wind hin und her wogte. Kurz darauf Zuflucht in ihrem Bett suchend. Was ihre
Mutter mit den Worten:
„Caro reiß dich mal zusammen!“ kommentierte.
Caro rollte sich auf ihre Schlafseite. Mit den Augen folgte
sie dem gebastelten Schneeflocken Mobile, das durch die Heizungsluft sanfte
drehende, schwingende Bewegungen machte und schlief ein.
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