Tausendgelb Sonnengold
Sonnenglut gerötete Haut
Farbspiel
Wiegende Schritte luftige Kleider
Der Leichtigkeit Tage
Warten auf die Mohnrote Zeit
Wiesenschaumkraut im Wind
Brombeerhecken
Festhalten diese Tage voller Farbspiel
Schnecken kriechen langsam
Was wirklich zählt
Mit diesem brausigen Kribbeln aufgewacht
Die Sonne kitzelt mich durchs Fenster
Um mich herum diese Wachstumsenergie
Das frische junge Grün
Möchte auf Zehenspitzen der Sonne beim
untergehen zu sehen
Barfuß über die taunasse Wiese gehen
Schmetterlingsflügel aus der Nähe sehen
Das dunkle Brummen der Hummeln begleitet
mich ein Stück
Das kleine Mädchen schaut über
die Schulter zurück
Unverändert unberührt wachsen die
Büsche das Gras im Garten
Es fehlt das silber auflodernde Haar
der vertraute Blick
Die alten Lieder sind verklungen
die Hortensien und die Gartenfiguren
verschwunden
Die Gartenpforte klappert im Wind
der Regen prasselt unberührt herunter
Aufatmen
Frühlingsschreie aus Kindermündern
verstecken spielen zählen bis zwanzig
Wärme speichern in tieferen Hautschichten
Vergessen den Geruch von Sonne auf der
Haut
Löchrige unerfüllte Erwartulngen wieder
aufblühen lassen
Weite im Blick
Unser Anfang
begleitet von Seemöwenschreien
tosenden Wellen Marktgetümmel
Großmütterlicher Wärme
klumpigen Daunendecken
altmodischen Tapeten
wir trugen Hut
fotografierten Leuchttürme
im strahlenden Sonnenschein
schaukelten wie Nussschalen
übers Meer
fanden einander und hielten
uns fest an den Gezeiten
Skizzenbuch nah beim Bett oder
unter dem Herzen
gefüllt von schlaftrunkenen
Sätzen oder Zeichnungen krakelige
kurvige steile Momentaufnahmen
Die Nacht hallt wieder hinterlässt
ein Echo im kalten nackten Licht des
erwachenden Morgens ähnelt alles
einer Fieberkurve
Du nur findest die Nacht darin
wieder
Wir wohnten unterm Dach
Blickten über die Stadt
Die verlöschenden Lichter
rauchenden Schornsteine
Glutrot flammender Himmel
spannte sich über uns
Katzen schnurrten von den
Dächern
Dachgärten voller Leben in
lauschigen Nächten Papiergirlanden
Flügelschatten Taubengurren am
Morgen
Ecken und Kanten und Balken
Fachwerk Fassaden knarzige
ausgetretene Stufen schlängelten
wir uns nach oben
Du und ich hinter alten
Fassaden ein neues Leben dort
began
Hinter verschlossenen Vorhängen
ein Blick in den Spiegel
den Blutstropfen zwischen den
Beinen spürend
Beim Gelände herunter rutschen
dieser stechende Schmerz in der
Brust
Verstörende Bilder Gefühle
Abwechselnd siedend heiß
und eiskalt Bauchkrämpfe
Die Welt hat sich verändert
Warum hat mich eigentlich
niemand gefragt
Sturmtiefe Tage übern grünen
Deich leer gelaufene Bäche
dein Mund schwappt über
Das Wasser kräuselt sich
Bäume erzittern Stimmen verzehrt
Leise läuten die Schneeglöckchen
diese ausgefransten Tage
Das Mantra schaukelt auf den Wellen
Kommen und Gehen
Kommen und Gehen
Die Erinnerung trägt weiße Flecken
ist überbelichtet hat Leerstellen fühlt
sich taub an
Ohne Sonne auf der Haut
dem Geruch nach Sommerregen
Ganz ohne Blütenkelche die
sich ins Licht strecken
Möwenschreie und dem Hauch
von Meer salzigen Lippen
Sie steht da in ihrer gemusterten
Kittelschürze mit den ausgebeulten
Taschen voller Wäscheklammern
Lockenwicklern Rosinenkuchen
umrankt von Stachelbeeren
Zerbrochene Fragmente drängen
ans Licht
Tanzen wie die Eintagsfliegen
befreit
Mit Vergessenheit ummantelt
jene Tage
Die Fragen nach dem Warum
bleiben stumm
Efeu wuchert üppig über die
Zeit
Zeit des Vergessens
Die Tauben gurren ums Haus
ins Leben der Anderen
Durch morbide Hautlandschaften
Brüchige Zeit endlose Stille
Oxytocin durchtränkte Tage
wie eine Droge macht es süchtig
Kaltgewordene Körper kahl
geschorene Köpfe
Die Hoffnung balanciert auf
dem Hochseil
Müde gewordene Stunden
Lippen blutleer
Du erzähltest mir von den Aventurinblauen Tagen
mit den goldenen Sprenkeln
an denen die Eis Papierschirmchen aufgespannt sind
Zart schmelzend rinnen sie über die Haut
Wir trugen Kronen aus Licht
sahen zu wie alles um uns herum wieder erwachte
pulsierendes Leben floss durch uns durch
