Durch blau gestreifte Laken
fallen fallen aus dem Traum
In den Händen haltend ein
Samenkorn
Mit lila marmorierten Händen
die Grünlilie in den Schnee pflanzen
Die Abziehbilder der Superhelden
blättern ab
Auf regennassen Pfaden wandern
wartend auf Veränderung
meine Rippenbögen
Streifen über mein Herz
Beruhigen das Chaos in meinem
Bauchraum
Tropfen sacht in meinen gesamten
Körper
Dann ist dort Ruhe
leuchtende Vergangenheit
und dieser kostbare Augenblick
Körper die seicht dahin treiben
im plätschern der Zeit
Schwerloses Gleiten ins Ungewisse
so ganz ohne Widerstand
Der rote Strom gepumpt durch
die Aorta
Wurzellos haltsuchend
Der unsichere Schulterblick
kindliche Gebärde
Männer stehen da und paffen
hingehauchte Küsse
Treten auf durchgeweichte
Zeitungsfetzen und Cellophan
Sonnenstrahlen verfangen sich
im Cellophan
Ganz versunken in dieser wartenden
Position
Dem weißen Kaninchen folgen
in eine geheime Welt
Gezeichnet von Begegnungen
Landschaften Flüssen
Windeln wehen unschuldig
im Wind
Unbeschwertes Spiel eines
Kindes Purzelbäume auf der
Wiese
Mütter losgelöst Schwestern
des Glücks
Kinder ungekämmt Tiere staubig
Die Nähte spüren zwischen den Zeiten
Löcher die gestopft werden müssen
Wir lassen hinter uns die
Leuchtreklame und die
Lichter der Stadt
Die Definition vom Glück
Sandburgen Sommerbauten
mit Blüten bestückt
in eine warme dunkle
Höhle aus Schweigen
kriechen
Deinen Atemzügen lauschen
wie Meeresrauschen
Systematisch angeordnete Häuserreihen
in Dämmerzustand
Wintergesichter an den Fenstern
Straßennamen die nach Wärme klingen
Dem Amsellied lauschen
Den Umfang der kahlen Bäume mit
den Armen messen
Im -Winter möchte ich der
Eintönigkeit einen Namen
geben
Sie in roten Lettern an die
Wand schreiben
Bis sie verbleichen in der
Frühlingssonne
im hallenden Treppenhaus
Von Angesicht zu Angesicht
Die Rauheit des Winters fällt ins
Schloss
Aussortiert Kunst von Gestern
Liebkosende Gesten auf der
Haut
Namen voller Nostalgie und
Klangfarbe
Drinnen duftet es nach Kaffee Kerzen
Hyazinthen und Gemütlichkeit
Lichter drehen sich im Kreis
spüre den Luftzug an den Händen
Verschränkte Arme geschlossene Münder
verrostete Lippen
Biegsame Körper Bäume Windbräute
wiegende Hüften stampfende Füße
Lavendelgeruch
Eingehüllt in weiche wärmende Stoffe
Körper umspült von Atemwellen
Aus dem eigenen Körper über
Grenzen hinweg die Hautbarriere
durchbrechen
Die Illusion des getrennt seins
entlassen
Körperliche Experimente wagen
wie in Kindheitstagen
Die Kontrolle verlieren
krabbeln auf allen Vieren
Mit dem Körper Hand in Hand
wandeln in ein unbekanntes
vergessenes Land
Meinen Raum einnehmen
Meinen Körper aus dem
Dornröschenschlaf wecken
Alle Taubheit wie Honig
heraus fließen lassen
Tausend mal nicht gefühlt
tausend mal verdrängt
Atem angehalten weg
gedrückt
Konfetti in Pfützen frohes neues Jahr
Schlaftrunkener Morgen irgendwo
glänzen noch Kugeln am Baum
Letzte Fetzen Besinnlichkeit
Draußen die Vögel neue Lieder singen
