Donnerstag, 19. Dezember 2013

#Himmelsschaukel

Katka lag bäuchlings auf dem verwitterten Schaukelbrett ihrer Himmelsschaukel. Entschlossen nahm sie das Brett bis die Seile
sich verschlungen hatten. Durch die kleine verbleibende Öffnung
setzte Katka sich, und los ging die schnelle Kreiselei, Dreherei die mit einem heftigen Ruck zu Ende war.
Als Kind hatte sie den Kopf in den Nacken gelegt und diese verkehrte, bewegte Welt sehr genossen. Nur war es viel zu schnell vorbei, und schon ruckte sie wieder in die Gegenwart. So fing sie von neuen an, das raue Seil zu verschlingen, Schwielen an den Händen machten ihr nichts aus. Der Moment war so schwerelos, losgelöst; sie wollte ihn wiederholen, festhalten.
Der Wind summte ein Lied von Verlassenheit und früherer Zeit.

Auch jetzt gefiel es ihr, fühlte sich anders, fremd an. Deshalb schwang sie mit der Schaukel sanft hin und her, summte ein Wolkenlied.



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