Samstag, 21. Dezember 2013





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Die drei Affen
nichts sehen, nichts hören, nichts sagen
Katka erwachte ziemlich früh, weil sie fröstelte und Pinkie nach Frühstück verlangte. Mit Kaffee und einem angeheizten Ofen wurde es behaglicher. Pinkies Spielzeug war unter die Holz-
paletten gerutscht. Katka tastete, hatte die Gummimaus, die sich
quietschend angeln lies. Beim herausziehen stieß sie mit der Hand an etwas Hartes, Kaltes. Sie zog es heraus und hielt ein Andenken an ihre Oma Lisbeth in der Hand. Eine Bronzefigur, die drei Affen, sie waren unverwüstlich.
Schwer, glatt und irgendwie glühend lag sie in ihrer Hand.
Plötzlich sah sie die Figur mit Kinderaugen, sie stand damals immer in der braunen Schrankwand. Oft hatte Katka sie in den Händen gehalten mit ambivalenten Gefühlen. Katka verstand nicht was sie sah.
„Oma warum hält der Affe sich die Augen zu?“
fragte sie aufgewühlt.
„Weil er böses nicht sehen möchte, das wirst du noch verstehen!“
war die Antwort. Unruhig hielt Katka die kalte Figur in den feuchten Händen. Sie flüsterte wieso hält er sich den Mund und die Ohren zu. So viele Fragen setzten diese drei Affen in Katkas kleinen Leben in Gange.
Abends glaubte sie ein wenig den Affen der sich die Augen zu- hielt zu verstehen. Katka wollte ihre Augen manchmal nicht schließen und versuchte sie so lange wie möglich offen zu halten. Oft fielen sie einfach zu. Dann versuchte Katka sich darauf zu konzentrieren. Das Zimmer sah so anders aus in der Dunkelheit,
viele Konturen hatte die Schwärze verschluckt und einiges bekam ein neues geheimnisvolles, weich gezeichnetes Aussehen.


                                              
                                                
                                                  
Nachdem ES passiert war fühlte sie sich wie der Affe, der sich den Mund zuhält, alle Worte, Schreie, Schande, Scham hatten sich in ihrem Inneren verharkt und es blieb eine stockende Sprache, Verschwiegenheit und Alpträume.
Es klopfte am Bauwagen Jojo mit einem Tablett voller leckerem Frühstück stand vor dem Wagen.
„Guten Morgen kleine Naturfee!“
In dem Moment als Jojo den Wagen betrat dachte sie manchmal, ist sich den Mund zu halten auch besser, Gestern Abend, noch so nagende Zweifel. Jetzt war alles wie weg geblasen. Einfach nur Freude über ein gemeinsames Mahl in ihrer so vertrauten, intimen Umgebung. Jojo war so vorsichtig, er verstand was für eine Ehre es war, das sie jetzt hier diese Zeit teilten. An diesen Ort der so viel Geschichte, Gefühl, Lachen, Weinen mit Ihr geteilt hatte.
Jojo räkelte sich, strich sich über den gefüllten Bauch, dann entdeckte er die Statue, die drei Affen. mit einem Blick der darf ich fragte, Katka nickte nahm er die Figur in die Hand.
Im gefiel besonders der Affe der sich die Augen zuhielt. Weil er meinte, als Kind hätte er das auch öfter gemacht, um die Wahrheit, den Zerfall, das Zerbröckeln seiner Familie, seiner kleinen, heilen Welt zu verdrängen. Damit er nicht schutzlos, heimatlos wie ein Stück Treibholz im Fluss des Lebens trieb.
Hamilton jaulte vor der Tür.
„Hey alter Junge hast du uns gesucht?“
Sie machten einen Spaziergang erst ziemlich schweigend, und doch sprachen ihre Körper, Gesichter mehr als ihre Münder.
                  Die anderen suchten sie, wollten die Party planen

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