Dienstag, 30. November 2021

Gestern














Möwenschreie Fischgeruch Marktgetümmel

Gestern umschlangen unsere Körper

Umschlangen das Meer

Tauchten auf und tauchten ab

Atmeten Salz

Unsere Körper durchzogen von

Ebbe und Flut

Gischt uns die Gesichter benetzte





 

Donnerstag, 25. November 2021

Verweht

 






Origamisterne am Wohnzimmer Himmel

über dem Monet und den Van Gogh

Manchmal nehmen sie auch die Farbe

der Vorhänge an aufgebläht vom Herbstwind

Die Häkeldecke verrutscht die Beine schwer

und schmerzend

Tag und Nacht einander gleichen

Stimmen wie vom Wind heran getragen

verzerrt und weit weg

Dünensand weht und Eulen fliegen durch

deine Nacht

Unaufhaltsames Entrinnen bei leichtem

Wellengang


Dienstag, 23. November 2021

Liebesbriefe

 







Klang balanciert wie ein Fetzen

rosa Tüll gepudert 

Schillernde Botschaften luftig leicht

Tätowiert auf Haut ins Herz

Liebesbriefe ans Selbst








Mittwoch, 17. November 2021

Notizen vom Tag


 


Sich in Löffeln spiegeln  morgens

nach einer fiebrigen Nacht

bleierne Glieder verschleierter Blick

beschlagene Fenster Gespenster der

Nacht

Purpurne Stille mit Saphiren bestickt

halbierte Nacht


Sonntag, 7. November 2021

Notizen vom Tag







Verdauen

Hände suchend in Hosentaschen

Verklebt mit Schaumerdbeeren

Zerzauste Federn Federkleid in

Öl getunkt untergehen untergehen

Kraulen Rückenschwimmen Delphin

durch die Wogen Kreise ziehen







 

Donnerstag, 4. November 2021

Notizen vom Tag

Jene lichtvollen Tage der 

Sommer gebar

Vermisse ich wie dein unbeschwertes

Haar

Wortlose Stille so voller geliehenem

Glück

Novemberschwere prasselt als Regen

gegen mein Fenster

Rötlich gekringelt frei fragil fielen

sie dir über Gesicht

Machten Schatten für einen Augenblick

Geliehenes Glück Geliehenes Glück



 

Dienstag, 2. November 2021

Notizen vom Tag

 







Ein Morgen voller Vögel Sichelmond

Sternenglanz blutroter Kerzen

im Novemberlicht 

Denke an Cafes mit plüschigen

 abgewetzten Sofas

An Ausflüge in Parks und das füttern

von Wildschweinen mit Eicheln

Der Himmel verwaschen blau spannt

sich über mich wie an jedem Tag

Verwehte Augenblicke im Rascheln

der Blätter




Montag, 1. November 2021

Liebesgedicht

 










Die Angst gefror unterm Kastanienbaum

Und plötzlich hatten unsere Lippen braune

Flecken

Deine Augen hatten die Farbe von Laub

und flüsterten im Wind meinen Namen

Im Dunkel hielten wir uns an den Händen

Die Kastanien hatten wir abgelegt