Ungewisse Schritte in einen luftleeren Raum
Der Blick in die gläserne Kugel
Orakel zweifarbig verzahnt gemustert
in Komplementärfarben mit Glitzer am
Rand
Mandalagleich von Innen nach Außen
gemalt folge dem Muster der Struktur Signatur
Lebe von Innen nach Außen in kaminrot
ockergelb und mit indigoblauen Schattierungen
Mit Freiheit und Weite im Blick
Auftrieb Aufstieg
Luftblasenartiges Schweben
Worte gesagt ungesagt
In gold gewickelte Gedanken
Geschenke längst ausgepackt
Mit klammen Fingern über den
Sonnenaufgang staunen
Sehnsuchtsvolle Erwartungen
betende Hände den Kopf gen
Himmel geneigt
Suchende Blicke nach Wärme
sehnende Körper
und schwer ins Sofakissen
Malten Bäume Blumen ein Haus
Knisterte das goldene Glanzpapier
Deine Stimme rief nach mir
Maltest den Himmel so nah
und so blau
Schliefst bei Licht und pustetest
den Mond aus
zwischen zwei Atemzügen
wie am Anfang unschuldig
Wenn der Herzschlag sich mit
dem Takt der Uhr verbindet
Tak Tak Tak
Und wir spüren die Krone der
Stille ist aufkeimende Selbstliebe
Lichtermeere schwappen in die
Dunkelheit ohne Ablenkung
Gefühlt wie als Kind das in den
dunklen Keller geht und laut singt
Damit sich der Vorhang teitl er
zerreißt
Die Dunkelheit besänftigen ihr
übers schwarze struppige Fell
streicheln
Um ihre Grenzen aus zu loten
einen Stein werfen
Tasten nach dem Lichtschalter
Hungrige Herzen tief vergraben
Namenlose Tage mit schweren Gewicht
Diese blinden Flecken auf der Makula
Wunden die aufblühen nach all den Jahren
Kindheitswunsch ein Märchen Gewand
deckt alles zu
Hope Hope Reiter wenn er fällt dann schreit er
Fällt er in den Graben dann fressen ihn die Raben
Umschlangen das Meer
Tauchten auf und tauchten ab
Atmeten Salz
Unsere Körper durchzogen von
Ebbe und Flut
Gischt uns die Gesichter benetzte
Origamisterne am Wohnzimmer Himmel
über dem Monet und den Van Gogh
Manchmal nehmen sie auch die Farbe
der Vorhänge an aufgebläht vom Herbstwind
Die Häkeldecke verrutscht die Beine schwer
und schmerzend
Tag und Nacht einander gleichen
Stimmen wie vom Wind heran getragen
verzerrt und weit weg
Dünensand weht und Eulen fliegen durch
deine Nacht
Unaufhaltsames Entrinnen bei leichtem
Wellengang
Klang balanciert wie ein Fetzen
rosa Tüll gepudert
Schillernde Botschaften luftig leicht
Tätowiert auf Haut ins Herz
Liebesbriefe ans Selbst
Sich in Löffeln spiegeln morgens
nach einer fiebrigen Nacht
bleierne Glieder verschleierter Blick
beschlagene Fenster Gespenster der
Nacht
Purpurne Stille mit Saphiren bestickt
halbierte Nacht
Verdauen
Hände suchend in Hosentaschen
Verklebt mit Schaumerdbeeren
Zerzauste Federn Federkleid in
Öl getunkt untergehen untergehen
Kraulen Rückenschwimmen Delphin
durch die Wogen Kreise ziehen
Jene lichtvollen Tage der
Sommer gebar
Vermisse ich wie dein unbeschwertes
Haar
Wortlose Stille so voller geliehenem
Glück
Novemberschwere prasselt als Regen
gegen mein Fenster
Rötlich gekringelt frei fragil fielen
sie dir über Gesicht
Machten Schatten für einen Augenblick
Geliehenes Glück Geliehenes Glück
Ein Morgen voller Vögel Sichelmond
Sternenglanz blutroter Kerzen
im Novemberlicht
Denke an Cafes mit plüschigen
abgewetzten Sofas
An Ausflüge in Parks und das füttern
von Wildschweinen mit Eicheln
Der Himmel verwaschen blau spannt
sich über mich wie an jedem Tag
Verwehte Augenblicke im Rascheln
der Blätter
Die Angst gefror unterm Kastanienbaum
Und plötzlich hatten unsere Lippen braune
Flecken
Deine Augen hatten die Farbe von Laub
und flüsterten im Wind meinen Namen
Im Dunkel hielten wir uns an den Händen
Die Kastanien hatten wir abgelegt
Zwischen den Apfelbäumen
fand ich sie die Genügsamkeit
tastend riechend begreifend
aromatisch wild mit Wurmloch
Jene erdfarbend eingefärbten
Tage voller milder Oktobersonne
Verlangsamen die Schritte das Wachstum
Der Herzschlag ist ein anderer
Heimat im Herbstwald finden
In ratternden Zügen Richtung Meer
Die Gezeiten kommen und gehen
Mein Atem kommt und geht
Farblose Blüten verwelktes Laub
Beheimatet in den Jahren Tagen
Sekunden sein
Meine Augen sind salzige Bäche
Lungenflügel blähen sich auf
Salzgeruch kommt und geht
Am Geruch des Pflaumen Hohlzahns
Gemischt mit Apfel/Zimt Kuchen
Hautlandschaften gut verpackt
Tage wehen so vorbei vorbei vorbei
Drachengleich
Teegeflüster Geschichtenerzähler
am Lagerfeuer mit Stockbrot
Häkeln die Umrandung der Tage
Kramen in Erinnerungen bei Kerzenschein
In meiner Mitte bleiben
Die Autos verstummen bei Rot
Fußgänger hasten vorbei
In meiner Mitte bleiben
Blüten wie blauäugige Sterne
geben Nektar des Lebens
Alltag geprägt vom alltäglichen
Am Samstag gab es frische
Brötchen
Schule Hausaufgaben pauken
Kaugummiblasen
Im Winter dämmte Schnee
alle Geräusche verzauberte
Damals
Der Leichtigkeit Flügel
nebulös zerzaust vergoldet
Der lange Atem haucht Atemwölkchen
in die Luft
Loslassen mit den Blättern wehen
um die Häuser heulen
Silence kehrt in die Häuser zurück
näher zusammen gerückt
Lebkuchenglück dampfende Suppen
Tees und viele Gewürze
Verstohlene Sonne Himmelsglut
Losgelöste Tage ohne Gewicht
Wassergleich fließen sie sanft
Vergessen Steine Gewicht Schwere
Mit den Schwalben fliegen sie auf
Hingehauchte Worte Finger malen
Smileys auf beschlagene Scheiben
an grauen Regentagen
Unter den Lenden Sommerreigen
Erster Ball Lackschuhe
Blasen gelaufen Socken
voller rotem Blut
Rote Wangen die Finger
hinterm Rücken gekreuzt
Wahrheit ich sprechen
nur die rote Wahrheit an
den Tagen rot eingefärbt
Strähnen im Haar Mahagonirot
Lieblingsfarbe Rot rotbackiger
Apfel Ingrid Marie
Der Rubinring an deiner sich
immer weiter entfernenden
Hand
Du tauchst ab in eine Welt hinter
deinen Lidern
Wo Zeiten miteinander verschmelzen
Ich halte Wache dicht neben dir
Vermesse die Landschaft deiner Träume
Meere Tiere den Sternschnuppen Fall
Begleite dich in Schwindel erregende Höhen
in felsige dunkle Schluchten
Kiefernadelpfade gespaltene Hoffnung
Vergrabenes Vertrauen in der Schatzkammer
aus Kindheitstagen
Frisch gesponnener Geduldsfaden aus
Schafswolle
Die Reinheit des Weißen des Augenblicks
beschmutzt
Schales Licht Wildgansschrei
Schläfrige Körper räkeln sich
Der letzte Tanz des Schmetterlinge
Auf der Fensterbank Sommer in
Gläsern verpackt
Gefallene Blätter gefallener Himmel
Gefaltete Hände murmelnde Lippen
Lippenbekenntnisse
Tage reisen Tage kreisen Tage neue
Tage vergangene kommen nimmer mehr
zurück
Kinder drehen sich schnell im Kreis
wilde Karussellfahrt durch ihr Leben
viel zu schnell der Himmel das Gras
die Häuser vorbei fliegen
Vorbei
Kratzige Wolljacke Wind
zerzaustes Haar
Sommer in Gefahr
grob gestrickte Socken
Flugversuche bei Dämmerlicht
Nebel aus den Wiesen stieg
Ein letzter flammender
Gruß
Sonnen gereifte Momente
im raschelnden Maisfeld
Sammeln Handschmeichler
am Wegesrand begleiten uns
wie warme Pullover einen
Winter lang
Wenn dein trauriger Blick mich trifft
das Zimmer in Schwere ertrinkt
Der Ziegenbart sine Leuchtkraft
verliert
Würzige Speisen schmecken fad
Ich höre den Blättern beim Fallen zu
Fallen fallen fallen
Es riecht nach feuchter
aufgeweichter Erde
Zwischen ihnen tanzen
blaue Flammen
Den Morgen auf der
Haut Salz Rauch
Kaffeegeruch
Die Köpfe auf
Kiefernadeln betten
Walderdbeeren naschen
Meeresrauschen zum
Einschlafen
Kräuterverbände
Mit der Freiheit auf
ich und du
ganz besonderes
Mit dem ersten Schrei alles began
Oder mit deinem zärtlichen Blick
Erinnere mich daran zurück
Verzückt zurück verzückt
Die Liebe schlich um uns herum
Umgarnte uns verharrte zwischen uns
begegnete und begleitet uns über all
die Jahre Berge Pfade Strecken
Dein erster Schrei und mein erster
Schrei zusammen ein Schrei Konzert
Die Liebe zur Hintertür herein schlich
Manchmal verschwinde ich in dir
im Tier in mir
Unter Eisschollen im Winter
wehe mit dem Wind eile mit
dem Kind
Auf den Straßen in den Gassen
suche ich nach meinem Gesicht
einem Gesicht und finde es
nicht
Verschwiegen die Nacht nach
mir greift mit blauschwarzer
Hand
Wandelt mit mir durchs nächtliche
Land.
Das Selbstbild spiegelt sich in
trüben Pfützen
verzerrt sich in polierten Schrankwänden
wird bedrückt von klobigen plüschigen
Polstern
Es mühsam wieder zusammen puzzeln
in Sternenklarer Nacht
Wildwuchs unter nackten Sohlen
Bald bedeckt das Laub
wie ein Muslinstoff die Erde
Die Sonne hat ihre Glut verloren
verabschiedet sich mit feuchten
Küssen auf die Stirn stürmisch
winkend
Leichtigkeit ist abhanden gekommen
Müde geschlafene Städte
schauen über Bahngleise
Ich drehe mir den Rücken zu
Suche nach der Sonne
Verleugnen möchte ich das
Erlebte abschütteln die Vergangenheit
Die wie ein Märchen im blutrotem
Kleid mich umschlingt
Stagnation rennen möchte ich
im fahlen Sonnenlicht
Raus aus dem Gefängnis
Die Hand durch die Gefängnisstäbe
strecken sie durchsägen
Rennen möchte ich mit
wild klopfendem zerspringendem
Herzen
Etwas Neuem entgegen
Aus dem Fenster schaue ich in
gähnende graue Fassaden
Gesichtslose Tage sie haben keinen
Namen keine Zeit
Sind Namenlos Zeitlos
Versickern im Alltäglichen
Mit dem Geruch von Lavendel und Minze
Tief unter den Nägeln Abenteuer Erinnerungen
blitzen
Das rohe ungeschliffene Leben
Augen tasten sich über Hügelketten
weicht das Grün den warmen Farben
Die Birnen reifen im milden Licht
Papierblumen wachsen himmelwärts
mit verdecktem Gesicht
In Holzclogs steige ich die Treppe
hinauf die Risse im Mauerwerk klaffen
weit auseinander
Den Sommer habe ich in Gläsern
haltbar gemacht
Denke an Bob Marley als
ich den Dredlockmann mit seinem
Kleinen in Ledermokassins treffe
One Love
Umringt von Dahlien in flammenden Farben
Apfelgeruch One Love
Tief verwurzelt in der einen Liebe
Physalis kleine Leuchtfeuer am
Wegesrand
Im vorüber gehen Flügelglanz
Spiegelschwarz
Holunderbeeren hängen trübe herab
Kinder brummen vor sich hin
Pinke Gartenschuhe stehen vor der Tür
Wildgänserufe
Menschen eilen an mir vorbei
Alles so im vorüber gehen
Tage so fragil dünnwandig gläsern
Zerbrechlichkeit ein zärtlich Fließen
Reihen sich aneinander manchmal gleicht
einer dem anderen
Doch dann gibt es jene unvergesslichen
Sie sind es die lebendig Energie durch
unsere Venen pulsieren uns antreiben
uns mit einem Lächeln erwachen lassen ja
und vielleicht glauben wir auch an Märchen
Rubinrote Wellen nächtliche Schwüle
Klamme feuchte klebrige Haut
Traumlose Nacht zerwühlte Laken
Warm wogendes Grün flimmerndes Gold
Wiegeschritt
blinzeln verstecken hasten wir in den Schatten
Es gibt diese Tage da möchten wir im Dunkel
verweilen fühlen uns gestört geweckt aufgerüttelt
Dann aber auch jene an denen wir uns mit geschlossenen
Lidern in der Sonne räkeln diese innige Umarmung
genießen
des Selbst klettert die Zeit
an Mauern empor
Sie wird betäubt ertränkt
verstreicht ungelebt
Suchend blicken wir uns um
hielten uns bei der Hand
bevor wir ein Wort miteinander
wechselten hatten wir uns schon
erkannt
Auch jetzt noch tauchen wir
beide mal ab jeder in seine
eigene Welt
Sie rettet uns durch die Tage
die Zeit
Dort blühen Rosen im Winter
Wir warten durch knietiefen Schnee
oder über blühende duftende Wiesen
begleitet vom Schnurren der Katzen
Leben die glücklichsten Menschen
im Verborgenen
Im Herzen des Waldes
In mir dunkelt Landschaft
Landschaft so Vertraut so
nah und doch so fern
Verdrängt abgelehnt zubetoniert
Bonbongrüne Wirklichkeit mit dem
Geruch von Menthol so zwischen
den Häusern den Straßen und der
Bäckerei keiner von uns wusste so
richtig wohin
Hauptsache raus raus aus der Enge
raus aus den Regeln beim Rollschuh
laufen den Fahrtwind in den Haaren
Vergessen die Schimpfkaskaden die
blauen Flecken den abgebrochenen
Holzlöffel
Im Stehen tat auch der Po kaum noch
weh
Verdrängt der Gedanke später nach
Hause zu gehen vielleicht ohne Abendessen
ins Bett
Da lagen sie die stummen Begleiter und
Vertrauten Tom Sawyer und andere Helden
Auch er schlüpfte des Nachts aus dem Fenster
Aus dem Augenwinkel
Buchstaben Worte Ausdruck Farbe
Spielraum schaffen
So im vorbei gehen
Für einen Wimpernschlag
Zeit bleibt ganz kurz stehen
Auch im weiter gehen
Als wäre nichts geschehen
Aus dem Augenwinkel
Nur für einen winzigen Augenblick
umschwirrt Insektentanz
Sommer ist ein zärtlich Wehen
federleichte Behrürung
Farbspiel umschlingt meine Augäpfel
Zerbrechlichkeit in hölzerne Kisten
verpackt
Perlen auf Schnüre auffädeln
Gläserne Augenblicke gläserne
Wirklichkeit
Erdbeerroten Tage voller schwirrendem
Licht
Zukunft als Kreidezeichnung
auf nassem Asphalt Waschbeton
Wind verfängt sich auf staubigen
Dachböden
Es bersten die Balken
Wellenbewegung gegen den Stillstand
Freiheit proben
Zwischen Hühnern Ziegen und Bauwagen
Gräsern Disteln und Kletterbäumen
Im wilden Galopp auf dem Pferderücken
Sicherheit vom wilden Mohn überwuchert
