Montag, 9. September 2013

Regenstory to go!

.Anthony stand auf, klopfte ein wenig an seiner Jacke und Hose herum, rieb sein Knie. Obwohl eigentlich lohnte sich das Klopfen nicht, denn seine gesamten Kleidung und jedes freie Stück Haut waren mit einer Schicht aus Kreide, Straßenstaub, Schweiß überzogen. Die sich zu einer grauen, mit frischen Pastelltupfern als Farbüberzug über Anthonys Kleidung, seinen Händen, auch seine Haut verteilt hatte. Sein Gesicht zeigte kaum noch einen Millimeter reine Haut. Sogar seine dunklen Locken waren mit diesem Farbüberzug  bespritzt, gesträhnt.
Der Pappbecher, der marmoriert war da auch Anthonys Innenhandflächen betroffen waren, füllte sich dreiviertel voll. Probleme machte Anthony nur sein schmerzendes Knie. Sein Straßengemälde war gleich beendet, bewundert, erstaunt, laut, leise hatten die Passanten sein Kreide Gemälde gewürdigt, den Pappbecher hatte er heute schon vier mal in seine ausgebeulte Jackentasche entleert.
Jetzt kam ein Pärchen mit einem Coffee to go und mit einer freundlichen, bewunderten Geste hielten sei ihm das Getränk entgegen. Anthony nickte lächelnd und nahm mit einer leicht gebeugten nickenden Bewegung die nette Gabe freundliche, Geste gerne an.
Die Beiden hatten auch einen dampfenden Kaffeebecher in der Hand.
„Machst du nur Straßengemälde?“
„Nein auch Portraits, Aquarelle, alles eigentlich!“
Anerkennendes Nicken. Die Kaffeebecher waren leer, das Pärchen schlenderte weiter. Anthony spürte ein riesiges Loch in der Magengegend
machte sich auf den Weg etwas essbares  zu suchen. Mitten in der Menschenmenge zupfte ihn etwas am Ärmel.
„Psssstt.. hast mal nee Minute?“
Es war der Junge, Kaffee-Spendierer.

„Meine Ulme hat in vier Tagen Birthday, könntest du vom Foto ein Portrait malen?“
Sie vereinbarten einen Ort, Zeit . als Anthony um die Ecke bog sah er den jungen Mann nervös hin und her gehen, tänzeln, immer wieder schaute er sich suchend um. Um dann wieder seinen tänzelnden Schritt aufzunehmen. Wieder mit leeren Gesichtausdruck den Horizont ab zu suchen. Jetzt erhellte sich sein Gesicht, als hätte jemand innerlich eine Lampe angezündet. Mit schnellen Schritten kam er auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter.
„Ich bin so nervös, Mann!“
„Mit Straßenmalerei ist wohl bald Schluss?“
Der junge Typ fing mit der Handfläche den einsetzenden Regen auf.
Zwei Tropfen prallten von seiner Hand Innenfläche ab und zerbarsten.
„Ja, ich glaube auch“
Sie zogen sich ihre feuchten Jacken aus, spürten den weichen, samtigen Plüschsitz, zündeten die Kerze an und sahen zum Fenster heraus.
„Dein Gemälde für umsonst heute?“
„Nö meine Tasche ist gut gefüllt!“

„Schade drum!“
Beide schauten den prallen, glitzernden Tropfen beim nieder prasseln zu. Sie verfingen sich in den kleinen Verästelungen der Tanne und sie sah geschmückt aus. auch an den Rändern der Blätter sammelten sich fette Tropfen wie Perlen, Regenperlen. Die feuchten Blätter hatten einen besonderen Glanz. Das würde ich gerne auf Papier bannen dachte Anthony. Der Junge der Anthony seine Hand über den Tisch hinweg reicht stellte sich vor.
„Shaun!“
Dann wühlte er in seinem Rucksack und holte eine Reihe Retro Passbilder heraus.
Es gab viele mit verzogenen , schiefen Quatschgesichtern, Schweinenasen, wiehernde Pferdegebisse. Endlich ganz unten schauten die Beiden entspannt, still und freundlich in die Kamera.
„Doch daraus kann ich was zaubern.“
„Wie lange brauchst du?“
„Eigentlich schaffe ich das in 10 Minuten aber ich habe meine Utensilien nicht dabei.“
„Morgen um 16 Uhr?“

Aus dem Roman Trotzdem irgendwie glücklich

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