Mein soziales Jahr!
Das melodische Klingeln des Glöckchens rief alle die
Zeit und Lust
hatten zum Mittagsgebet. Plötzlich fand ich mich wie
durch Zauber-
stab oder Feenstaub raus gerissen, aus meinem Alltags
Leben in einem
Schloss wieder.
Märchen oder Wahrheit fragte sich mein gesamtes Sein.
Das Schloss gewaltig groß, mit seinem Charme, Schönheit
aber auch
mit seinem alten geheimnisvollen Charakter.
Sollte nun für ein Jahr mein neues Zu hause sein.
Bildhaft schön war auch die liebliche, weite leicht
hügelige Landschaft.
Sie war so eine Wohltat für mich, diese Weite und Ruhe,
anstatt Leucht-
Reklame und Häusermeere.
Die äußerliche Einfachheit,Schlichtheit sollte auch
mein Inneres in
Ordnung bringen.
Heute war ich für das Ernten der Himbeeren eingeteilt.
Mit Rosemarie und Ernst einem Zivi „Na, na nicht alle
in den
Mund pflücken !“ grinste Ernst mich an.
Im Gespräch mit Rosemarie erfuhr ich,dass sie und Hans
Peter, ihr
Mann, Lehrer sind.
Sie brauchten eine aus Zeit um die Gleise für ihr Leben
neu zu gestalten.
Rosemaries liebevolles Wesen,ihre Einfachheit und
Klarheit war
Balsam für meine Seele.
„Komm uns doch nachher mal besuchen !“ lud Rosemarie
mich ein.
Bei einem Spaziergang sammelte ich einen Strauß
Wiesenblumen.
Der Feldweg war voller Pfützen zur Freude von zwei
kleinen Mädchen.
Sie versuchten ob sie die Pfützen überspringen
konnten, wie tief sie
waren. „Mala, jetzt spring ich rein.“
„Ich auch,“schon patschte auch Lene in die Pfütze.
Trotz der Ermahnung von den Eltern ließen sie sich
nicht die Laune
verderben.
Die kleine Mala hatte ein buntes Kleid über einer Jeans
an, das Kleid war kurzärmelig darunter schaute noch ein langes Shirt
heraus.
Ihre blonden Locken sprangen bei jeder Bewegung im
Rhythmus mit.
Sie genoss den Augenblick.
In dem Zimmer voller Musikinstrumente,getrockneter
Kräuter und
Blumen,Edelsteine spielte Hans Peter auf dem Spinett
.Rosemaries
Sopran Stimme ließ Bilder in mir tanzen.
Es
roch nach frisch gebackenen Keksen und nach Malventee, Kaffee.
Ernst
der auch noch kam, konnte Unmengen von Keksen verdrücken.
Ich
spürte eine Melancholie die sich breit machte „Bald ist die Zeit
hier
schon
vorbei.“ sagte ich mit schweren Herzen.
„Wir
sehen uns bestimmt wieder,“nickten Hans Peter und Rosemarie.
Das
tröstete mich,denn endlich sprachen diese lieben Menschen hier
die
gleiche Sprache wie ich.
Am
letzten Tag fand ein leckeres Essen und gemeinsames Singen,
und
spielen statt.
Gemeinsam
mit Rosemarie saß ich in der Kapelle, viele Kerzen brannten,
ein
Teelicht aus Glasmosaik warf schöne bunte Lichtreflexe an die
Wand
. Durch das flackern der Kerze sah es aus wie ein fliegender
Engel, mal schön, oder bedrohlich?
Beim Abschied sah mir Ernst in die Augen und drückte
mich sehr fest
und herzlich,wie ich es noch nie vorher gespürt hatte.
Einige Monate später kam eine Einladung für Ernst und
mich,voller
Vorfreude und Spannung packte ich meinen Koffer.
Unterwegs traf ich mich mit Ernst, gemeinsam setzten wir
den Weg fort.
Das Ziel unserer Reise sollte ein altes 1897 gebautes,
riesiges Bauern-
haus sein.Etwas irritiert vom unerwarteten Hundegebell,
schauten wir
auf die Hausnummer.
Verschmitzt lächelnd öffnete Rosemarie die Tür.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen