Donnerstag, 22. Januar 2015

#Wie ein zerflatterter Schatten

Ein beißender Weichspüler Geruch kroch meine Nasenschleimhaut
herauf. Ich hatte das Gefühl er ätzte Löcher dort hinein. Dieser Geruch
verursachte bei mir eine Hilflosigkeit, Übelkeit. Er schmiss mich zurück
in die  dunklen Tage meiner Kindheit. In denen der Geruch mir folgte wie
ein zerflatterter Schatten. Wo Unwohlsein und Scham mir Röte ins 
Gesicht trieben und der ätzende Geruch meinen Magen stresste.
Der Geruch der alles zu überdecken schien, jeden menschlichen Duft ver-
schwinden lies. Eine perfekte Fassade, Trennung errichtete.
Ich fühlte mich nicht wohl ummantelt von diesem aufdringlichen Geruch,
der mein ständiger Begleiter war. Verstecken wollte ich unter ihm die mir
so fremden Rundungen, die sich keck nach außen wölbten.
An denen ich mir beim Geländer herunter rutschen weh getan hatte, die
wie Fremdkörper an meinen Körper geschweißt waren. Mit denen ich nichts
anfangen konnte und die mir Angst machten.
Darum bemühte ich mich sie unter weiten Oberteilen und dem Weichspüler
Geruch zu verstecken. Der Ekel vor der schwitzenden Hand,beim ersten
Händchen halten. An die Charmes Röte, weil der Nachbar Junge meine
Mülltüte, für mich zum Abfall Container tragen wollte. Das peinliche mit
dem Fuß auf den Betonplatten scharren mit gesenktem Blick. 
Fotos:weheartit


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