Aus dem Roman Trotzdem irgendwie Glücklich
Liebe
Liebe war für
Anthony ein heiliges, viel zu abgegriffenes Wort, das mit mehr Ehrfurcht
behandelt werden sollte.
Als ich es nach
einigen Wochen an einem Badesee, bei Mondschein in sein Ohr raunte, wurde er
wie ein zorniges, unberechenbares Tier, er rannte im Kreis herum. Schlug mit
einem Ast aufs Wasser, glitzernde Kreise Splitter barsten auf der Oberfläche,
als wäre der Mond zersprungen.
Mein Herz
hämmerte, erstarrte ungläubig, was sich vor meinen Augen abspielte. Dann
keuchend ließ er sich wieder neben mir nieder sinken. Seine Brust hob und
senkte sich viel zu schnell. Gerne wollte ich ihn berühren, doch meine Hand war
wie eingefroren.
„Das Wort ist
mächtig, unfassbar, hörst du, hörst du, sag es nicht zu schnell.“
„Wieso zu
schnell, wenn ich es doch spüre?“
„Was verstehst
du schon davon.“
Mit grünlichem Gesichtsausdruck,
zusammen gekniffenen Mund, Augen die gefährlich vorstanden, ballte er seine
Hände zu festen Fäusten und schlug gegen das Holz des Bootssteg.
„Sorry,
Sorry…….. schlurtzte er
„Aber Liebe,
dafür braucht man eine Gebrauchsanweisung, einen
Beipackzettel
mit möglicher Nebenwirkung, oder so ähnlich, verstehst du, was ich damit sagen
möchte. Vielleicht ist es explosiv, gefährlich?“.
„ Ich glaube so
ungefähr weiß ich was du meinst.“ Ich probte ein Lächeln. „Es wird kühl lass
uns gehen!“ Abrupt stand Anthony auf.
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