365 Tage unten ohne

Erfahrungsbericht

Ich habe es wirklich geschafft mindestens eine halbe Stunde bei kühlen
Temperaturen barfuß zu laufen. Ansonsten trage ich Vivos und Sole Runner.

Wie bin ich darauf gekommen??
Eine der tiefsten Erinnerungen mit ganzheitlichem Wohl-Gefühl ist wie ich als Kind
über eine Taunasse Wiese lief und Sommer in denen ich fast keine Schuhe trug.

Schneidet das Tragen von Schuhen uns vom unmittelbaren Moment ab?
Bin ich nicht Ganz mit allen meinen Sinnen anwesend im jeweiligen Augenblick:

Es bringt mich nach Hause zurück zu mir. Stellt geheime Verbindungen da zum Wir
Eine veränderte Beziehung zur Natur, intensiver, direkter.

Unter einem bleichen Mond

Das Jahr neigt sich dem Ende
zu unter einem bleichen Mond

Mit dem Stift in der Hand
sinne ich über alles nach

Brombeersommer von Wald
durchtränkt mit Mohnblüten
am Wegesrand

Im Abendrot unter der
Wolfstanne sitzen

Deichblume Schaumkronen
Elbstrand Zeit ohne Eile
friedlich grasende Schafe

Heimatgefühl

Marmorierte  Erinnerung
gold eingerahmt mit Heimat
im Blick das Raunen der Tannen
im Bauch schüchtern gerötete
Wangen

Am Herzen ziehender Rosenduft
Honigkerzen das tröstliche kuschelig
weiche Fell bernsteinfarbende Augen
Heimatgefühl

Wortkarg

Schwere Samtvorhänge sperren die wild
wirbelnden Flocken aus in der Ecke des
Zimmers liegt eine nackte Puppe mit ein-
gedrückten Schlafaugen
Transparente Mauern kobaltblaue Augen
verblichene Lippen verschlossener Mund
ein Stofffetzen vom Sommerkleid im
verfilztem Haar Wortkarg
Mohnrote Blüten auf weißem Chiffon
Mohnrote Blüten auf weißem Chiffon

Wortfetzen

Wortfetzen bleiben zwischen
den Häusern in den schmalen
Gassen hängen

Bis sie verhallen und zu Boden
sinken

In den Gassen steigen flüchtige
Lächeln auf wie  Heißluftballons
abschätzende Blicke werden hin
und her geworfen

Es riecht nach Mandelkern
und nach Zuckerguss
Kinder drücken ihre Nasen an
den Schaufenstern platt

Lichterglganz Firlefanz Arroganz
klebrige Finger eilige Schritte
Straßenmusik

Nebelkörper

Nebelkörper
blutleere Lippen
wortlose Tage
aneinander gereihte Sternenschnur

Ruhende Erde
quadratisch angeordnete Felder
so mitten im Chaos

Gefaltetes Goldpapier

Wir saßen nur so da 

schauten aus dem beschlagenen Fenster

Regentropfenmalerei meine kleinen Finger falteten

Goldpapier

In der Wohnküche bollerte der Ofen

Märchenfiguren kriechen wie Wandschatten durch

den Raum

Zärtliche Hände irgendwo kräht ein Hahn

kristallerne Klänge

In Gedenken an

Seelen baumeln an den Bäumen
wie aufgeblähte Plastiktüten
gefaltete Hände Nachtgebet
wehender Vorhang
Senfgelb senfgelb
Ich bin klein  mein......


Humpelnde Schritte immer
lächelnder Mund leises Pfeifen
Ausgebeulte Taschen an der
Kittelschürze
Kaffeekränzchen im Schatten der
Bäume

Bestickt mit Rosenornamenten

An diesem Tag möchte ich das Gestern
und das Heute verbinden mit silbernen Fäden
bestickt mit Rosenornamenten

Spieluhrmelodie Papierwände
brüchige Venen

Sonnenreflexionen
Lautlos verwandelt sich die Zeit

Wunderland

Kinder der Straße

am Rande der Stadt

sie sind niemals satt

Zu Staub zerfallene 

Träume Flugversuche

Graffitis an der Wand

Wunderland Wunderland

herbei gesehnt
verschmäht

Nachtwind Fahrtwind

flieh geschwind

Herzen hart aufgeschlagen

Puppengesichter

Behausungen mit Aquariumlicht
reglose Puppengesichter
Wintervögel kreisen
Die Atemluft gefriert

Endlosschleifen

 
                            Hohlgesichtige Kinder
                            Ausgefranste Werte
                            Überdeckte Liebe
                            kleine bleiche Hände

                            Eilige flüchtige Blicke
                            Kontaktarm Kontaktarm

                            Hände die nicht gehalten
                            werden
                            Endlosschleifen Endlosschleifen

Novembergefühle

Novembergefühle

subtil diffus schleichen sie herum

lassen die Farben verglühen

Alle Bäume schweigen

Trinke Weihnachtstee und schaue auf

die ruhende Erde mit Laub bedeckt

Drahtsesilakt vom November bis März

Luftakrobatik

Der Blick aus dem Fenster zeigt eine 

minimalistischs Natur lässt viel

Raum zum füllen

Lebe

Dämmerlicht zeichnet die Gesichter weich
Gegenstände verschmelzen miteinander
Tanz von Tag und Nacht

Raben gesellen sich zu mir
verwurzelt mit der Erde
Ich bin da ich lebe

Ich fließe mit der Zeit

Die Zeit schneidet sich heute nicht tief
in mein Fleisch wie Stacheldraht

Sie fließt weich und kühl an meinem
Körper vorbei angenehm wie ein grüner
Weiher

Ich fließe mit passe meine Form an und so
fließen wir gemeinsam

November

Graue Nebelschleier geheimnisvoll die Welt umhüllen.

Die Schatten werden länger, die
Tunnel enger, die Abende endlos,

die Gedanken kreisen ruhelos.

Die Natur hält wenig Abwechslung bereit,

die gequälte Seele lauthals schreit.

Kahl die Bäume sich in den Himmel recken

ihre klare, schöne Kontur wir entdecken.

Trist starr, langsam, intensiv die Natur

schläfrig, ruhend zu meinem Fenster herein starrt.

Durch die Nebelwand sehe ich die Schicksalshand.

Meine Phantasie geht mit mir spazieren.

Fabelwesen versteckt Nebel umwoben im Dickicht

unter Moos und Wurzeln, kaum entdeckt, durch den

Wald sie schleichen.

Verbundene Seelen, löchrige Feen im Wind über die

Baumkronen wehen.

Verstaubte Gewänder, beschlagenes Gold, verkrustete

Wunden, im Schutze des November Waldes so manches

ist zu sehen, was wir schwer verstehen?

Verschwommen, unklar, milchig ist der Blick oder war

alles nur ein Traum.

Straßenlichter

Straßenlichter Mondloser Himmel frostige Nacht
Lichtermeer Lichtermeer Lichtermeer

Zuschauen fällt schwer im Dschungel der Gefühle verlaufen
verlaufen weniger kaufen Haare raufen
Zero waste plastikfrei erdverbunden


Warm geschlafene Körper Tierleid verhindern vermindern
verhindern vernebelte Seelen verlöschte Gesichter Lichter

Zurück zum Jetzt

Notizen vom Tag 10


Zwiegespräche beim Blick in den Spiegel
zaghaftes Lächeln knisterndes Haar
Lavendelgeruch Hautlandkarten ich fahre
mit dem Finger dort entlang

Aufgewühlt zart schmelzende Lippen
mit bitteren Nachgeschmack

Da sein gewahr sein mir selber nah sein
Da sein  gewahr sein mir selber nah sein

Nachtschattenvögel

Notizen vom Tag 9

Teebeutelpoesie Herbstzeitlose
Erdgeruch lodernde Herzen Wildgansschreie

Unsere Wege kreuzten sich mit Lichtgeschwindigkeit
Scannerblicke in Sekundenschnelle

Herbstlich umrandete Augen
Orientierung bei Nebel

Geheimnisvolle Begegnung
Nachtschattenvögel

Erinnerungen aus der frühen Kindheit

Die Küchenhexe wird mit Holz gefüttert

das Badewasser in der Zinkbadewanne dampft

Es duftet  nach Apfelkuchen

Die Haut der Kinder hat sich rosig verfärbt

Die Flammen züngeln das Holz knackt

In den Regale sammeln sich Gläser mit 

Eingemachten

Notizen vom Tag 8

Das Alter hat keinen Namen

Es ist namenlos es ist namenlos

Wie die unzähligen Toten

Dunkelheit im Blick

Zeit kommt niemals zurück

Lichtermeer Abschied fällt schwer

Notizen vom Tag 7

Tief atme ich die kühle Luft des erwachenden Morgens ein
Einsam raschelt der Mais im Wind

Lebe aus dem Herzen

Irgendwo der klägliche Schrei einer Katze in den Regen hinein
Er löst Schmerz und Trauer in meinem Solarplexus aus
Tränen und Regentropfen rinnen über mein Gesicht

Sehnsucht nach Heimat

Aus der Zeit gefallen

Notizen vom Tag 6

Aus der Zeit gefallen

deine maronen-braunen Augen

der vertraute Blick

Nostalgie Melancholie ziehende Wolken

kahle Bäume Nebelschleier

anecken überdecken

Zeiten vergilbt  an den Rändern

mit grünlicher Patina

Aus der Zeit gefallen

Notizen vom Tag 5

Veränderung beginnt oft kaum merklich ganz sacht
manchmal ohne des Nachts schützenden Gefieders

Wichtig ist dabei sich wohl zu fühlen in der eigenen Haut
Haut Schutzmantel Barriere Verbindung zur Aussenwelt

Es weht ein erdenden Patchouli Geruch heran auf der Wiese
liegen Kastanien liebevoll verpackt

Notizen vom Tag 4

Ich starre Löcher in die Dunkelheit die sich
sanft auf meine Haut legt

Dein Schnarchen gleichmäßig und endlos
Ich summe mich in den Schlaf

Notizen vom Tag 3

Rabenschreie Blätter rascheln Regen Geräusche
sitzte hier warm und trocken schaue aus den Fenster

Gerade scheint sich die Welt etwas langsamer zu
drehen die Welt ist kleiner geworden man rückt näher
zusammen.

Der Himmel ist näher als sonst Blätterschiffchen segeln
durch die Luft und bleiben glühend in den Pfützen liegen

Notizen vom Tag 2

Dem Sturm getrotzt vom Regen durchnässt
Sonnenblumenblätter gezählt und ihnen beim
welken zugesehen
Sehe den Baum mit dem Koboldgesicht
Eichhörnchen huschen emsig vorbei

Kastanien schmiegen sich in meine Hand
Leben gefüllt bis an den Rand
In alten
Schubladen wühlen nach dem Glas
mit den getrockneten Buschrosen Blättern
tief ihren Duft inhalieren

Notizen vom Tag

Notizen vom Tag
Mache Tannenzapfenmusik, Regenprickeln auf der Haut
Brombeeren naschen Regenplatsch
Aloe Vera Setzling so schutzbedürftig fette dunkle Erde
Tomaten mit Salz Basililkumtofu

Sinnleere Zeit Langsamkeit Gedankenstop
Rückkehr in den Körper Atemzug
Verhallender Klang Frauengesang Zehenyoga
Und der streichelnde Wind der schmeichelnde Wind
über Haut und Zehen

Sonnenblumen gelbes Kleid

Sie stand da in ihrem Sonnenblumen gelben Kleid

barfuß und irgendwie into the wild

Gesichtslose Tage

Gesichtslose Tage gegen den Uhrzeigersinn
Sinn Sinn Sinn

Baumharz tropft über das Klavier

Mondfinsternis hinter deinen Lidern

Atemlos

Atemlos

Zerbrochene Spiegel, verzerrtes Selbstbild
Ziel verfehlt, Umleitung der Gefühle
Untergang im Gewühle.

Stille, ein Stein zieht auf dem Wasser
Kreise ganz leise, ganz leise.

Versteckt hinter Mauern, flüchten, überdauern
hinter Masken, Fassaden, Kaskaden.
Schwer beladen, Seelen geknebelt zum Schweigen
gezwungen, Gefühle ausgewrungen, ein Keuchen
in den Lungen.

Märchenbuch zerrissen, Kleider zerschlissen
Prinzessin im schwarzen Kleid, Herzen aus Stein
Blumen ohne Duft, unvergossene Tränen

Eingesperrte Realität, eingefrorene Erinnerungen
Maskierte Gefühle, abgestumpfte Wahrnehmung
Ekstatisches Feuer, Individualität bewahren

Hypnotische Vergangenheit im blutrotem Gewand
Schleichende Heilung, abrupte Veränderung