Das Selbstbild spiegelt sich in
trüben Pfützen
verzerrt sich in polierten Schrankwänden
wird bedrückt von klobigen plüschigen
Polstern
Es mühsam wieder zusammen puzzeln
in Sternenklarer Nacht
Das Selbstbild spiegelt sich in
trüben Pfützen
verzerrt sich in polierten Schrankwänden
wird bedrückt von klobigen plüschigen
Polstern
Es mühsam wieder zusammen puzzeln
in Sternenklarer Nacht
Wildwuchs unter nackten Sohlen
Bald bedeckt das Laub
wie ein Muslinstoff die Erde
Die Sonne hat ihre Glut verloren
verabschiedet sich mit feuchten
Küssen auf die Stirn stürmisch
winkend
Leichtigkeit ist abhanden gekommen
Müde geschlafene Städte
schauen über Bahngleise
Ich drehe mir den Rücken zu
Suche nach der Sonne
Verleugnen möchte ich das
Erlebte abschütteln die Vergangenheit
Die wie ein Märchen im blutrotem
Kleid mich umschlingt
Stagnation rennen möchte ich
im fahlen Sonnenlicht
Raus aus dem Gefängnis
Die Hand durch die Gefängnisstäbe
strecken sie durchsägen
Rennen möchte ich mit
wild klopfendem zerspringendem
Herzen
Etwas Neuem entgegen
Aus dem Fenster schaue ich in
gähnende graue Fassaden
Gesichtslose Tage sie haben keinen
Namen keine Zeit
Sind Namenlos Zeitlos
Versickern im Alltäglichen
Mit dem Geruch von Lavendel und Minze
Tief unter den Nägeln Abenteuer Erinnerungen
blitzen
Das rohe ungeschliffene Leben
Augen tasten sich über Hügelketten
weicht das Grün den warmen Farben
Die Birnen reifen im milden Licht
Papierblumen wachsen himmelwärts
mit verdecktem Gesicht
In Holzclogs steige ich die Treppe
hinauf die Risse im Mauerwerk klaffen
weit auseinander
Den Sommer habe ich in Gläsern
haltbar gemacht
Denke an Bob Marley als
ich den Dredlockmann mit seinem
Kleinen in Ledermokassins treffe
One Love
Umringt von Dahlien in flammenden Farben
Apfelgeruch One Love
Tief verwurzelt in der einen Liebe
Physalis kleine Leuchtfeuer am
Wegesrand
Im vorüber gehen Flügelglanz
Spiegelschwarz
Holunderbeeren hängen trübe herab
Kinder brummen vor sich hin
Pinke Gartenschuhe stehen vor der Tür
Wildgänserufe
Menschen eilen an mir vorbei
Alles so im vorüber gehen
Tage so fragil dünnwandig gläsern
Zerbrechlichkeit ein zärtlich Fließen
Reihen sich aneinander manchmal gleicht
einer dem anderen
Doch dann gibt es jene unvergesslichen
Sie sind es die lebendig Energie durch
unsere Venen pulsieren uns antreiben
uns mit einem Lächeln erwachen lassen ja
und vielleicht glauben wir auch an Märchen