Dienstag, 30. Juni 2020
Tausendschön
Die Akkordeonmusik schwoll an hüpfte
tanzte holperte über die Wiese strich über
Tausendschön und Johanniskraut
Stumpfgesichtige bleiche Kinder schauten
zum Fenster heraus hinter vorgehaltener
Hand
Menschen hasteten voll bepackt vorbei
wo einst die Alten unter den Linden saßen
suchten Tauben nach Brotkrumen
Sonntag, 28. Juni 2020
Dornröschen
In einer schwülen Nacht die Silhouette
des Mondes sich in Pfützen spiegelte
Der Traum rann über zerwühlte verschwitzte
Laken
Warten aufs erlösende Gewitter
Erlösend sich die Dornenhecke nach
hundertjährigen Schlaf in Rosenblätter
verwandelt
Fingernägel eingegraben in das Matratzen
Erdreich
Rosenduft
Freitag, 26. Juni 2020
Wundfieber
Zwischen all den Jahren die
Luftpolsterfolie schützend das
Herz umkleidet damit seine
Schläge sich nicht Wund scheuern
am Rippenbogen
Bleiche Knochen bong bong bong
Bleiche Knochen bong bong bong
Mittwoch, 24. Juni 2020
Fahrtwind
Sonntag, 21. Juni 2020
Sommerflirren
Die Sonne steht hoch am Lapislazuli
Himmel Markisen bunt im Wind
Bäume so voller Pracht Hibiskuskronen
Geißblatt und Minzgeruch es ist nie genug
Sonne
Sogar die Steine pochen mit Herzen so
warm
Du hälst mich fest im verschwitzten
Arm
Die Grillen zirpen uns ein Liebeslied
Freitag, 19. Juni 2020
Was Worte vermögen
Mittwoch, 17. Juni 2020
Entfernungen
Manchmal liegen weite Entfernungen
zwischen mir und mir
Steppen Moore Meere und Weideland
Funktionieren tue ich gut wie geschmiert
Aber mein Ich ist irgendwo auf der Strecke
geblieben und flattert Herrenlos am Baum
im Orkan
Verstecke mich in kühlen dunklen Erdlöchern
Meine Lippen sind verschlossen mein Körper
bleiern und schmerzt
Sag mir wie weit willst du gehen
zwischen mir und mir
Steppen Moore Meere und Weideland
Funktionieren tue ich gut wie geschmiert
Aber mein Ich ist irgendwo auf der Strecke
geblieben und flattert Herrenlos am Baum
im Orkan
Verstecke mich in kühlen dunklen Erdlöchern
Meine Lippen sind verschlossen mein Körper
bleiern und schmerzt
Sag mir wie weit willst du gehen
Donnerstag, 11. Juni 2020
Sternenmeer
All diese Versprechen die sie uns gaben
was blieb sind verkrustete Narben
Sie gaben uns Namen die waren uns fremd
geknüpft an Bedingungen
Sternenmeer Blumenfeld Rosenduft
Hast du den gar keine Träume mehr
Sternenmeer Blumenfeld Rosenduft
Hast du den gar keine Träume mehr
Geräusche schwappen in mein Bewusstsein
Ich höre sie heute immer noch kläglich
unterwürfig Schreien von Generation zu
Generation der gleiche Ton
Ich stehe dann da mit zusammen gezogener
Haut geballten Fäusten einem Stoßgebet gen
Himmel gegen all diese Gewalt
Ihr solltet frei sein und nicht eingesperrt in
Beton über blühende Wiesen hüpfen und
euren Namen kennen
Dienstag, 9. Juni 2020
Zuhause ist wie eine zweite Haut
Donnerstag, 4. Juni 2020
Hände waschen
Wasser fließt durch die Hände
lässt sich nicht aufhalten
Zeit fließt an Regentagen
langsamer
Manchmal plätschert sie wie
die Moldau von Smetana dahin
Meine Lehrerin wollte sie mit ihren
Gesten stoppen aufhalten
Doch sie floss Moldau gleich dahin
Von den Regengrünen Blättern tropfen
kristallerne Perlen sammeln sich zu Pfützen
benetzen die Gräser und alles ist so still
bis auf das Prasseln des Regens und Glockengeläut
Dienstag, 2. Juni 2020
Fahrradtour
In den Zellen meiner Haut
gespeichert das Wiegenlied
des Windes das Surren der Reifen
bei der Fahrradtour
Froschkonzert in erster Reihe
Landschaften fliegen dahin
und puzzeln sich wieder
zusammen
Nah vorbei an flüsternden
Zügen verschlafenen Dörfern
Waldrändern verwunschenen Seen
Roggenfeldern begleitet vom
Tirilieren der Vögel
gespeichert das Wiegenlied
des Windes das Surren der Reifen
bei der Fahrradtour
Froschkonzert in erster Reihe
Landschaften fliegen dahin
und puzzeln sich wieder
zusammen
Nah vorbei an flüsternden
Zügen verschlafenen Dörfern
Waldrändern verwunschenen Seen
Roggenfeldern begleitet vom
Tirilieren der Vögel
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