Mondgeflüster

Den frühen Morgen auf der Haut
Leblose Origamitiere starren
Bauwagenidylle minimalistisches
Glück
Umrandet von wilden Mohn und
Tomatenpflanzen
Zeitkonstrukte verschwimmen
Langsamkeit so weit das Auge
reicht
Einfach tief ein und aus atmen
Breath Breath

Manchmal bin ich mir abhanden gekommen

Lese viel geschriebenes versuche mich
zwischen den Zeilen zu finden
Es passieren Dinge die ich so nicht
möchte ich lächle sanft kraftlos
Draußen prasselt der Regen während
wir drinnen in verstaubten Erinnerungen
kramen

Zimtröschenduft wärmende Sonnenstrahlen
Ich kauere auf ausgetretenen Stufen
Drehe mich gegen den Uhrzeigersinn
Heute Gestern Morgen taumeln Schwindel
Konservieren möchte ich diese Sommer
Gefühle

Es bleiben schal gewordene Momente

Bühnenreif

Bühnenreife Körper gepudert und in Szene
gesetzt Spannungen an den richtigen Stellen
Reflexionen des Menschseins im Scheinwerferlicht
Bis zum Hüllenlosen Ende Finale
Ausdrucksstarke Gesten klare Sprache

Mehrfamilienhaus

Die Beengung der Behausung verlassen
Die anderen Leben verblassen
Gesichter und Geschichten tief unter
die Haut tätowiert
Stupide Ermüdung fällt ab verschlungene
Pfade Wanderdünen

In die Weite der Natur eintauchen
Kuckucksrufe zählen unten am Fluss
Wo die Eintagsfliegen übers Wasser
tanzen

Nestbau

Sie schlingt ihre Arme fest um die Knie
schaukelt
Vorm Fenster wirft die Kastanie ihre Kerzen
ins Blau

Wie gerne würde sie ein Nest bauen in den
Wipfeln der Kiefern
Ein Nest aus Strandgut Seetang Zweigen
und Edelsteinen

Zeitfenster

Über die Fußsohlen verbunden
mit dem kindlichen unbeschwerten
Sommerglück
Durch ein Zeitfenster schlüpfen
voller Wiesenschaumkraut
Vogelgesang Schmetterlingsflügel
Pusteblumen und Waldmeistereis
begleitet von der Windstimme

Das Pulsieren spüren das aufsteigt
Pok pok pok
Das wie Maiglöckchen Geruch jede
Zelle nährt durchpulst

Meeresschaum

Im Dunkel suchende Hände
Schwarze Beeren salzige Lippen
Traum von lackierten Blumen
Meeresschaum Meeresschaum

Wenn die Blüten sich ergießen

Wenn die Blüten sich ergießen
über Haut und Haar
Und die Sonne wärmt des
Winters Leblosigkeit so
Wachstum gebar
Sie bringen zum Leuchten
das Grau des Asphalts

Muttertag

Was wäre ich ohne eure anhänglichen klebrigen Finger
eure gespitzten Kussmünder und euer Sein
was wäre ich ein leeres Blatt im Wind das hin und her
weht ziellos sinnleer

Durfte mit euch der Leichtigkeit die Hand reichen
zu unentdeckten Ufern über setzen tiefere Blickwinkel entdecken
manchmal wieder richtig Kind sein mit euch
Ich danke euch dafür

Notizen vom Tag

Zwischen den Häuser findet das
Leben statt an Winter hellen Tagen
Kinder Katzen Vögel Bälle Kreidezeichnungen
alles umweht von Fliederduft

Hundegebell ein Kommen und Gehen
Balkonkästen voller Geranien
Namen werden gerufen dort auf der Wiese
unter den Silberpappeln

Weltenklang

Diese Verlorenheit die in
deinen Schultern sitzt
Der Weltenklang dringt
durch dein Fenster
Asche auf dein Haupt
Alles so fremd und doch
so vertraut

Auf der Leichtigkeit Flügel

Im Frühling flicht Großmutter
uns Kirschblüten ins Haar
und erzählt uns Märchen die
mit dem Wind weiter ziehen

Wir flossen mit dem Bach
unter einer Kathedrale zart
grüner Blätter
Auf der Leichtigkeit Flügel