Losgelassen haben die Bäume ihr
Sommergewand
Zeit wird in Unendlichkeit gemessen
Lehne mich an ihr nacktes Holz
Losgelassen haben die Bäume ihr
Sommergewand
Zeit wird in Unendlichkeit gemessen
Lehne mich an ihr nacktes Holz
manchmal sind sie unsichtbar
verklebt mit Speichel oder Blut
Unbemerkt erst mit einem leisen
Ziehen im Unterleib dann ein
Hinter ihrem matten Glanz
verbirgt sich der Schmerz
Wie gebrochenes Glas im vorüber-
gehen aufgesammelt für ein Mosaik
Zwischen gestern und heute klafft eine
Lücke in der Novembernacht leuchten
Laternen und Kürbisgesichter wie gestern
moosgrüne lippen rissige haut
im schlaf reichen wurzeln tief
in das erdreich
lungenflügel schwingen sich
wie nebelreiher über stilles
gewässer
stehen bleiben wenn die zeit
anhält blätter sammeln wie
gestern blüten für blumenkränze
angelehnt an die hauttemperatur
auftauchen auf dem verknickten
foto
konfirmation die mit dem langen
schwanenhals
stolz und unnahbar innen wund
das tiefe sehnen nach warmer
umarmung und süßer milch ungestillt
diese unbestimmte angst nun bist du
erwachsen kein kind mehr
beim seilspringen bewegt sich
die neu geformte brust und
plötzlich ist da blut
Im Gegenlicht Blicke austauschen
Kindliche Gebärden mit Brombeersaft
verfärbten Fingerspitzen
Die Vorstellung von Nichts breitet
sich aus nimmt Raum ein
geschlossen
unbekannt werden wir uns bleiben
umbenannt habt ihr meinen namen
so spielerisch wie damals klang er
lange schon nicht mehr
In vergessenheit geraten die kleinen
und gro0en dinge die tiefe beziehung